Zur Verbesserung von Behandlungsmöglichkeiten und Behandlungsqualität bei verschiedenen Krebserkrankungen hat das Allgemeine Krankenhaus (AKH) Celle im vergangenen Jahr ein umfassendes Investitionsprojekt für die Abteilung der Strahlentherapie gestartet. Ein Linearbeschleuniger und ein Planungs-CT der jeweils neuesten Generation wurden mittlerweile in Betrieb genommen – nun ist ein weiterer Linearbeschleuniger installiert worden.
„Damit erhöhen wir nicht nur die Behandlungskapazität, sondern vor allem auch die Behandlungsqualität in diesem wichtigen medizinischen Bereich. Wir ermöglichen mit diesen modernen Beschleunigern Hochpräzisionstherapie bei sehr kurzen Wartezeiten. Wir kommen damit unserem Ziel näher, so viel Lebensqualität wie möglich während der schwierigen Zeit einer Bestrahlung anbieten zu können“, erklären die beiden AKH-Vorstände Dr. Martin Windmann und Franz Caesar. „Das ist ein echter Mehrwert für die Celler Bevölkerung - und ein wichtiger Baustein im Kampf gegen den Krebs.“
Die Umbauarbeiten für diesen zweiten neuen Linearbeschleuniger haben bereits Ende November vergangenen Jahres begonnen. Erste Patientinnen und Patienten können voraussichtlich bereits Ende Mai am neuen Gerät bestrahlt werden.
Der neue, etwa 10 Tonnen schwere Linearbeschleuniger hat dabei ähnliche Vorteile wie das bereits im vergangenen Jahr in Betrieb gegangene Schwestermodell: Modernste Technik ermöglicht eine noch genauere Bestimmung der Position des Tumors sowie eine millimetergenaue Bestrahlung. Die Behandlung läuft somit schneller und schonender ab, eine mögliche Verwacklungsgefahr durch langes Liegen wird noch weiter reduziert. Die beiden Linearbeschleuniger ergänzen sich in ihren Fähigkeiten, so dass jeweils - individuell auf Patienten und Bestrahlungsregion abgestimmt - das optimale Gerät ausgewählt werden kann.
„Auch das vor wenigen Wochen in Betrieb genommene Planungs-CT der neuesten Generation bietet eine Menge Vorteile für die Patientinnen und Patienten“, sagt Frau Dr. med. Solveig Schulz, Chefärztin der Klinik für Strahlentherapie am AKH Celle. „So kommt das Gerät etwa mit Metallartefakten wie zum Beispiel einem Zahnersatz bei Bestrahlungen im Kopf-Hals-Bereich deutlich besser zurecht, so dass bei diesen Patienten weniger umfangreiche Zahnsanierungen vor der Strahlentherapie notwendig sind.“ Ein Gewinn auch hier an Lebensqualität bei gleichzeitig präziser Bestrahlung.
„Dieser Funktionalität ist natürlich ebenfalls bei Bestrahlungen im Beckenbereich von Vorteil, wenn zum Beispiel eine Patientin oder ein Patient eine Hüftprothese hat“, unterstreicht die Chefärztin. „Die Bestrahlung war zwar auch schon vorher gut möglich, aber mit der neuen Technik des CTs können Sicherheitsräume verkleinert und das Zielgebiet damit noch präziser erfasst und schonender bestrahlt werden.“
Die für die neuen High-Tech-Gerätschaften notwendigen Umbauarbeiten brachten dabei in den vergangenen Monaten einige Herausforderungen mit sich. „Ich danke den Patientinnen und Patienten für das Verständnis. Als Team der Strahlentherapie werden wir auch weiterhin alles tun, damit wir hier in einer stets vertrauensvollen und freundlichen Atmosphäre beste Behandlungsergebnisse erzielen“, so Frau Dr. Schulz abschließend.