Schmerzdienst Gemeinsam dem Schmerz begegnen
Eine gute Schmerzlinderung ist eine der wichtigsten ärztlichen Aufgaben. Ob Sie sich in unserem Krankenhaus einer Operation unterziehen müssen, oder Sie lassen sich auf Grund einer nicht operativen Erkrankung behandeln – in enger Abstimmung mit der für Sie verantwortlichen Abteilung haben wir Konzepte für eine angemessene Schmerztherapie für Sie erarbeitet.
Schmerzen auf ein gut erträgliches Niveau zu senken ist wichtig, weil eine gute Schmerzreduzierung Komplikationen wie
- Thrombosen
- Lungenentzündung
- schlechte Durchblutung
- Störungen der Wundheilung
- die Entstehung einer chronischen Schmerzkrankheit
- Störungen des Blutzuckerhaushaltes
- Beeinträchtigungen des Schlafs
verhindern hilft bzw. verhüten kann.
Eine gute Schmerzreduzierung fördert den Heilungsprozess und hilft damit, Ihren Krankenhausaufenthalt zu verkürzen.
Bei chronischen Schmerzen oder einer unheilbaren Erkrankung verbessert eine gute Schmerzreduzierung die Lebensqualität deutlich!
Eine völlige Schmerzfreiheit ist allerdings häufig nur mit sehr hohen Mengen von Schmerzmitteln zu erreichen, die dann auch entsprechend stärkere Nebenwirkungen zur Folge haben. Unser Ziel ist eine für Sie zufriedenstellende Schmerzlinderung bei gleichzeitig möglichst geringen Nebenwirkungen durch die Medikamente!
Schmerzen werden sehr individuell empfunden! Nur Sie können uns Auskunft darüber geben, ob Ihre Schmerzen zufriedenstellend reduziert sind.
Schmerzen sollten nicht Ihre Atmung oder Mobilität erheblich einschränken! Sie werden anhand unseres Schmerzlineals regelmäßig nach der Stärke Ihrer Schmerzen befragt. In Absprache mit Ihnen wird danach die Therapie angepasst.
Zur Behandlung der durch eine Operation bedingten Schmerzen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Nach vielen Eingriffen sind Zäpfchen, Tabletten oder Tropfen zur Schmerzlinderung ausreichend. Wenn Sie nach einer Operation nicht essen und trinken dürfen, erhalten Sie Schmerzmedikamente als Infusion oder auch über eine spezielle Schmerzpumpe. Weiterhin werden bei uns rückenmarksnahe (Periduralkatheter) und rückenmarksferne Schmerzkatheter zur Regionalanästhesie eingesetzt. Dadurch kommt es zu einer kontinuierlichen Schmerzausschaltung der operierten Körperregion. Während und nach der Operation kann über diese Katheter mittels Perfusor (eine Spritze mit „Motor“) oder spezieller Schmerzpumpe eine kontinuierliche Medikamentenzufuhr erfolgen.
Diese Abkürzung stammt aus dem Englischen. Übersetzt heißt PCA: patient controlled analgesia (Patientenkontrollierte Schmerzlinderung). Die PCA-Technik ermöglicht es Ihnen, sich selbst Schmerzmittel über eine computergestützte Pumpe zu verabreichen. Sie selbst entscheiden bei der PCA darüber, wann Sie sich ein Schmerzmittel geben. Wenn die Schmerzen so stark werden, dass Sie ein Schmerzmittel erhalten möchten, müssen Sie lediglich einen Knopf drücken und eine festgelegte Menge eines Schmerzmittels wird Ihnen über den Venenzugang (Tropf) oder den Regionalanästhesiekatheter von der Pumpe verabreicht. Sie sollen immer dann auf den Knopf drücken, wenn der Schmerz eine Stärke erreicht, die für Sie nicht mehr akzeptabel erscheint. Insbesondere dürfen die Schmerzen nicht so stark werden, dass Sie am tiefen Durchatmen oder Husten gehindert werden! Auch sollen Sie Ihre Krankengymnastik ohne große Beschwerden durchführen können. Mit dieser Pumpe können Sie sich also Schmerzmittel zuführen und sind damit unabhängig von Arzt oder Schwester. Die Pumpe ist jedoch so eingestellt, dass die Gefahr einer Überdosierung ausgeschaltet ist.
Wenn Sie nach einer Operation eine Schmerzbehandlung mit einer Schmerzpumpe, einem Regionalkatheter oder mit einem Periduralkatheter erhalten, werden Sie täglich von einem Mitarbeiter des Schmerzdienstes besucht. Dieser erkundigt sich nach Ihrem Befinden, nach der Wirksamkeit der Schmerzbehandlung und nach möglichen Nebenwirkungen und passt die Medikation gegebenenfalls an Ihre Bedürfnisse an. Auch wenn Sie nicht mit einem dieser speziellen Schmerztherapieverfahren behandelt werden, unterstützt der Schmerzdienst das Stationsteam in der täglichen Arbeit und ist bei Problemen jederzeit ansprechbar! In Absprache mit den chirurgischen Fachabteilungen hat der Schmerzdienst Therapieleitlinien erstellt, die eine grundlegende postoperative Versorgung mit Schmerzmitteln regeln.
Wenn Sie Fragen zu Ihrer Schmerzbehandlung haben, fragen Sie bitte Ihren Narkosearzt beim Aufklärungsgespräch vor der Operation oder wenden Sie sich an die Mitarbeiter der Station. Diese leiten bei Bedarf die Anfragen an den Schmerzdienst weiter.
Die nicht operativen Fachbereiche können über Konsile die Unterstützung des Schmerzdienstes anfordern.
Eine Schmerztherapie für ambulante Patienten können wir allerdings zurzeit nicht anbieten.